Isabel FREY, MA
(Projektleitung von „Challenging the Theater of Memory: Yiddish Song beyond Kitsch and Stereotype“)

Email: frey@mdw.ac.at

 

Isabel Frey ist jiddische Sängerin und Doktorandin im Strukturierten Doktoratsprogramm "Music Matters" an der mdw. Sie hat ein abgeschlossenes Studium in Medizinanthropologie und Soziologie, ein Feld in dem sie auch peer-reviewed Artikel publiziert hat. Ihr aktuelles Forschungsprojekt behandelt die politischen Dimensionen jiddischen Liedes, die zeitgenössischen Praktiken mündlicher Überlieferung und aktuelle Entwicklungen in der Schaffung neuer jiddischer Lieder. Ihr Projekt verbindet ihre Leidenschaft für jiddische Musik mit der Anthropologie des Körpers und der Stimme sowie mit ethnomusikologischer Minderheitenforschung. Es ist zwischen Ethnomusikologie, Kulturwissenschaft und Gender Studies verortet, bezieht sich aber auch auf die Felder der Jewish, Yiddish und diaspora studies. In ihrem Dissertationsprojekt verknüpft sie auch ihre künstlerische Arbeit mit ihrer Forschung, indem sie ethnografische Feldforschung auf jiddischen Musikfestivals betreibt, für die sie auch als Künstlerin Stipendien erhalten hat. Das Artistic Research Pilot Project "Challenging the Theater of Memory. Yiddish Song beyond Kitsch and Stereotype"  ist ein weiterer Schritt in diese Richtung der Verknüpfung von Forschung und künstlerischer Praxis.

Als Musikerin fokussiert sich Isabel Frey auf revolutionäre jiddische Musik und bringt so die Tradition der jüdischen sozialkritischen Bewegungen weiter auf Konzertbühnen und bei politischen Protesten. Sie tritt regelmäßig entweder als Solistin oder in ihren diversen Ensembles auf, wie zum Beispiel im Duo Soveles oder dem Isabel Frey Trio. Sie ist schon auf mehreren internationalen Festivals und Veranstaltungsstätten aufgetreten, wie zum Beispiel beim KlezMORE Festival Bratislava, beim Singera Festival in Warschau oder beim Willy Brandt Center in Jerusalem. Im September 2020 veröffentlichte sie ihr Debütalbum „Millenial Bundist“ mit jiddischen Revolutions- und Widerstandsliedern. Für den Zeitraum 2023/2024 wurde sie für das New Sound of Austrian Music (NASOM) Förderprogramm des österreichischen Außenministeriums ausgewählt. Interviews und Reportagen über ihre künstlerische Tätigkeit sind in diversen nationalen und internationalen Medien, wie z.B. Radio Ö1, ORF2, Deutschlandfunk, Ha’aretz und InGeveb erschienen. Außerdem ist sie die Gründerin und Obfrau des jiddischen Kulturvereins "Friling".